Samstag, 6. Februar 2016

Tag 13 & 14

Die letzten paar Tage verliefen recht ruhig hier. Ich hab die meiste Zeit nur gearbeitet und dann meine Nachmittag irgendwie verbracht.

Bemerkenswert waren nur folgende Ereignisse:
An einem Abend kam ein Mann mittleren Alters vorbei und stellte sich bei uns als Schamane vor (in schönstem Österreichisch). Es wurde relativ schnell klar, dass er, wie soll ich sagen, nicht alle Tassen im Schrank hatte, denn er faselte ohne Punkt und Komma davon, dass irgendjemand ihn mit dem Auto nach Hause führen müsste und wir konnten ihm nicht verständlich machen, dass wir nicht befugt waren, das Auto zu fahren. Ungefähr 20 Minuten bequatschte er uns, dass er seit Jahren Schamane war und 5000 Indianern schon das Leben gerettet hätte mit seinen Schamanenzauberkräften. Er hätte schon Malaria und Hepatitis geheilt und zeigte uns lauter folierte A4 Fotos von Indianern und ihren Kindern und ihm. Er hätte auch schon mit seinen sagenmwobenen Karatekünsten viele Mädchen davor gerettet, vergewaltigt zu werden. Außerdem seien die Amerikaner daran Schuld, dass all die Menschen hier krank werden mit ihren verteufelten Medikamenten.
Später erfuhren wir, dass der selbsternannte Schamane früher mal ein großzügiger Spender der Tropenstation und des Regenwalds der Österreicher gewesen war und viel rumgereist sei. Er hätte allerdings auf seinen Reisen zu den Indianern dieser Welt mit dem Konsum bewusstseinsverändernder Substanzen übertrieben und sei seither nicht ganz er selbst. Aber Auto fahren konnte er schlussendlich trotzdem, weil er nahm dann unser Auto einfach mit...

meine persönliche eigene Machete


Am selben Abend sind die beiden Schweine, die ich immer füttere, aus ihrem Gehege ausgebrochen und auf der Finca Modelo spazieren gegangen. Die Finca Modelo ist zwar eingezäunt, also die Schweine könnten nicht hinaus, aber da es hier Jaguare gibt, wurde befürchtet, dass die Schweine, die schon sehr fett sind, die Nacht vielleicht nicht überstehen würden. Also fuhren wir zu viert mit Taschenlampen auf die Finca Modelo, um Hanni und Nanni wieder in ihr Gehege zurück zu treiben. Ich bin zwar keine Schweinespezialistin, aber ich finde, die zwei sind richtige Schönheiten. Insbesondere die hellere und auch wesentlich sanftere (ich weiß leider nicht, wer von den beiden Hanni und wer Nanni ist). Die andere ist ziemlich dominant und schubst die hellere (ich sag jetzt mal Hanni) immer ziemlich rabiat vom Futter weg, wenn ich es ihnen bringe. Morgen mach ich euch mal ein Foto von den beiden.

Vogelnest


Gestern ist mir dann beim Arbeiten aufgefallen, dass das Vogelnest, dass ich schon einmal festgebunden habe, noch einmal abgestürzt ist. Ich habe es noch einmal und diesmal mit mehr Aufwand, am Maschendraht festgemacht. Heute beim Schweinefüttern war das Vögelchen noch da und sperrte erwartungsvoll das Schnäbelchen auf, als ich nach ihm geschaut habe.
Außerdem habe ich das Schild für die Finca Modelo fertig geschnitzt und bemalt.




Gestern veranstalten wir noch eine Spieleabend mit den neuen Studenten. Eigentlich wollten Katharina und ich wieder zu einem Wasserfall gehen, aber es sieht schwer nach Regen aus und wenn es hier regnet, dann richtig... Heute Abend wird noch fortgegangen. Berichte davon morgen.


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