Sonntag, 14. Februar 2016

Tag 21 bis 23 - Uvita & Valentinstag

Vorgestern war nicht sonderlich viel los. Wir saßen nur zwischendurch im Fluss und ich hab mit der lieben Sandra ziemlich lange über Gott und die Welt gequatscht.

Gestern waren wir dann endlich, ENDLICH in Uvita, wo Isabelle und ich schon letzte Woche hinfahren wollten (ihr erinnert euch an unseren verpatzten Strandbesuch...).
Nun, der Fehler war, dass wir trotz aller Vorsicht zu spät waren, denn der Bus fuhr diesmal pünktlich um 6:54 an der Trente-siete ab und wir habens auch geschafft. Und wir sind diesmal Isabelle, Katharina, Sandra, Elisa und ich.

Größtenteils verschlafen wir die 2 1/2 stündige Fahrt nach Uvita. Kurz bevor wir ankommen informiert uns ein blonder Jesus (ein Typ mit blonden Haaren, der so aussah, wie man sich Jesus vorstellt) darüber, wie wir zum Strand kämen.
Als wir aussteigen knallt uns die Sonne entgegen. Aber es sind Gott sei Dank nur 10 Minuten zum Strand. Wir verbringen den ganzen Tag dort im Halbschatten einiger Bäume, trinken Kokoswasser aus gekühlten Pipas und das ist vermutlich das allerbeste Kokoswasser, das uns allen je untergekommen ist. Das Wasser ist etwas kühler als in Josecito, aber immernoch ziemlich Badewasserartig.
Die Wellen sind auch sehr hoch, deswegen kann man nur baden und nicht schwimmen, aber es war td fantastisch. Am Strand lesen wir, schlafen und bemalen uns mit Saft aus Früchten, der zuerst durchsichtig ist (was das bemalen erschwert) und dann mit der Zeit tintenblau wird. Das ganze hält, bis sich die oberste Hautschicht erneuert hat, also ca. 2 Wochen. Der Saft lässt sich auch nicht wirklich abwaschen und so haben wir alle jetzt auch an Händen und Füßen blaue Flecken, als hätten wir mit Tinte gekleckert.


Isabelle, ich, Katharina (v l n r)









Nach einigen Stunden treibt uns der Hunger (und der Sonnebrand trotz aller Vorsicht) vom Strand und in den Ort. Merkwürdig vom Nichtstun erschöpft begeben wir uns im winzigen Örtchen Uvita auf die Suche nach einem Restaurant und einem Bankomaten.
Das erste Restaurant, das sich nur eine halbe Sekunde vom Strand entfernt befindet, lassen wir links liegen (später sollte uns gesagt sein, dass es sogar ziemlich gut gewesen wäre...), das zweite finden wir nicht, das dritte hat geschlossen. Hangry und vor der Sonne flüchtend geben wir uns schließlich mit Tortilla-Chips aus dem winzigen Supermarkt zufrieden.

Als wir die 200 Meter zur Bushaltestelle zurück gehen, stellt sich heraus, das sich dort ein Restaurant befindet, nur wenige Schritte von der Bushaltestelle entfernt. Wir hatten es nur nicht gesehen, weil wir erst Wasser kaufen gegangen sind in einem anderen Supermarkt.

Wir warten also auf den Bus und fahren schließlich 2 1/2 Stunden wieder zurück nach La Gamba (wir waren ca. 6 Stunden in Uvita). Im Bus spielen wir ein paar Runden "Wer bin ich?".
Es wird rasch dunkel und wir fürchten, in der Dunkelheit unsere Station nicht zu erkennen, da die Stationen nicht angesagt werden, aber selbst das schaffen wir.

Als wir dann aussteigen, stehen wir vor einem Problem: In der Früh hatte uns Susi mit dem Pick-up zur Busstation gefahren und wir dachten, zurück könnten wir uns ein Taxi nehmen. Aber es gibt nur wenige Taxis, die von der Busstation nach La Gamba fahren, weil man durch einen Fluss fahren muss. Und es ist kein Taxi da und in der Station erreichen wir auch niemanden. Also: Zu Fuß die 6 Kilometer gehen. Wir versuchen einen Pick-up hinter dem Fluss zu stoppen, aber der ignoriert uns. Ein zweites Auto hält zwar an, ist aber schon voll.

Schließlich fragen wir einen (fürs Autofahren) viel zu jungen Mann, ob er uns mitnimmt, der sagt, er führe zur Bar seines Vaters. Er nimmt uns mit, aber wie uns mit Grauen schnell gewahr wird, befindet sich die Bar seines Vaters nur maximal 200 Meter weiter (hier fährt man jeden Zentimeter mit dem Auto.)
Allerdings willigt der Vater ein, uns für 500 Colonés pro Person zur Station zu fahren (in Costa Rica wird alles gleich sehr geschäftlich). 
Aber 500 Colonés entsprechen ca. einem US-Dollar, also passt das.
Erschöpft kommen wir dann an in der Tropenstation, essen zu Abend (es ist mittlerweile nach 8)
und ich stelle fest, das irgendwo mein Handy verloren gegangen ist.
In leichte Panik verfallend erinnere ich mich, dass ich es an der Busstation noch hatte, um die Tropenstation anzurufen und dass ich es, nachdem der Akku leer gegangen ist, in die Hosentasche gesteckt habe.
Ich habe also den Verdacht, dass es noch auf der Ladefläche des Pich-ups ist und dass ich es JETZT holen sollte, wenn ich es überhaupt wieder haben wollte. Am nächsten Morgen wäre es unter Garantie schon in Besitz von jemand anderem gewesen.
Also will ich mit dem Fahrrad zurück fahren (trotzdem noch 20 Minuten Weg in eine Richtung). Daniel ist so nett, mich mit dem Motorrad zu fahren und siehe da, das Handy ist noch auf der Ladefläche.

Am Valentinstag ist wieder ARBEITSTAG, trotz Sonntag. Es steht also Pflanzen gießen und Tiere füttern an. Am Nachmittag skype ich sehr ausführlich mit meinem Lieblingsfreund und unsere Valentinstag-Romance-Beschäftigung sieht wie folgt aus:

Mein lieber Freund (Geschichte- und Kunstgeschichtestudent mit Leib und Leben) hat für mich "Surgeon Simulator" heruntergeladen. Über Skype soll ich ihm ansagen wie er bei diesem (vollkommen unrealistischen wie witzigen) Spiel eine Herztransplantation vornehmen soll.

Das ganze sieht so aus: 

So stell ich mir Romantik vor. :P

Den restlichen Tag steht wohl weiter "der Schwarm" lesen an (der mich übrigens gestern ein bisschen ins Meer verfolgt hat und ich etwas Schiss hatte, gleich von Walen, Quallen oder Tsunamis attackiert zu werden, aber offensichtlich bin ich gerade noch so mit heiler Haut davon gekommen.)

Ich wünsche euch allen einen fantastischen Valentinstag.

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